Ein Mythos, der die Unmöglichkeit seiner eigenen Erfüllung als konstituierendes Element enthält. Der Begriff fasst Erzählungen, die Heilung versprechen, aber gerade durch ihre narrative Struktur die Wunde perpetuieren, die sie schließen sollen. Beuys‘ Filz-und-Fett-Mythologie – die Rettung durch tartarische Nomaden nach dem Flugzeugabsturz – wird selbst zur Wunde, die permanent offengehalten werden muss, damit die künstlerische Praxis funktionieren kann. Die Fiktion kann weder als wahr noch als unwahr aufgelöst werden, sie existiert in einem Zwischenraum, der ihre Produktivität garantiert, aber jede finale Heilung verunmöglicht.