Kunstpraxis, die Degradationsprozesse als Ko-Autorenschaft installiert. Anders als romantische Ruinenbetrachtung operiert diese Ästhetik mit kalkulierter Kontrollabgabe – das Material bestimmt mit, Zeit wird zur Mitgestalterin. Büttners Kupferbilder etwa bleiben bewusst ungeschützt, ihre Acetathäutungen reagieren auf klimatische Einflüsse nach eigener Logik. Verfallsästhetik meint weniger die Thematisierung von Verfall als dessen Integration ins Werkkonzept, wo Erhalt und Zersetzung sich nicht ausschließen, vielmehr gegenseitig bedingen.