Strukturelle Geheimhaltung als Gegenprogramm zu Sichtbarkeitsimperativen der Gegenwartskunst. Das geheime Konfuzius-Institut funktioniert präzise durch seine Verweigerung von Dokumentation, Medienaufmerksamkeit, kunstmarktlicher Verwertbarkeit. Diese Architektur der Unsichtbarkeit ist konzeptuell: Sie schützt die Praxis vor Vereinnahmung, erhält Autonomie durch Entzug. Wo die Tiānwèn Akademie öffentlich operiert – Workshops, Retreats, internationale Kooperationen –, bleibt das Institut verborgen. Die Doppelung etabliert produktive Spannung: Das eine sichtbar, das andere inexistent für offizielle Institutionen. Transparenz wird als Kontrollmechanismus erkannt, ihre Verweigerung als Strategie des Überlebens.