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Additionsminimalismus

[m., Singular; von lat. additio = Hinzufügung + Minimalismus]

Paradoxe kunsttheoretische Kategorie für eine Praxis, die durch Häufung zur Reduktion gelangt. Der Additionsminimalismus beschreibt Werke, die Elemente akkumulieren, welche sich im Aggregat gegenseitig neutralisieren – Linien, die sich aufheben; Bewegungen, die zum Stillstand tendieren; Gesten, die im Zusammenspiel verschwinden. Anders als der klassische Minimalismus, der durch Subtraktion zum Wesentlichen gelangt, operiert der Additionsminimalismus durch Überlagerung: Er addiert, bis die Addition selbst unsichtbar wird. Diese Strategie korrespondiert mit Büttners frühem Bitumenwerk, bei dem viele Schichten schwarzer Farbe übereinandergelegt werden, bis das Ergebnis monochrom erscheint – die Addition erzeugt paradoxerweise Einheit. Der Additionsminimalismus ist das visuelle Äquivalent des weißen Rauschens: viele Signale, die sich zu Stille summieren.