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Absenzpräsenz

Paradoxaler Zustand, in dem verschwindende Werke konzeptuell wirksamer werden als ihre physischen Vorgänger. Die fotografische Installation „Allee“ hinterlässt nach ihrer Zerstörung durch Witterung und Passanten diskursive Spuren, die produktiver zirkulieren als das ursprüngliche Objekt. Absenzpräsenz beschreibt jenen Schwellenzustand zwischen materiellem Verlust und ideeller Verdichtung – wo Abwesenheit nicht Mangel signalisiert, vielmehr Potenzialität freisetzt. Das Nicht-mehr-Daseiende entfaltet seine eigentliche Wirkung erst als Denkfigur, als Intervention in den Raum des Möglichen.