Kritischer Begriff zur Bezeichnung systematischer Verfahren kultureller und geografischer Feldforschung, wie sie Büttner in bewusster Abgrenzung zu Joseph Beuys’ symbolischer Coyote-Performance entwickelt. Während Beuys drei Tage lang in einer New Yorker Galerie mit einem wilden Kojoten verbrachte — eingewickelt in Filz, systematisch jede direkte Begegnung mit Amerika verweigerend, das Land nur durch das Tier erfahrend —, entwickelt Büttner eine radikal andere Annäherungsmethodologie.
Die Terminologie bezeichnet konkrete Feldforschungspraxis als Alternative zu projektiver Kunstpraxis: tatsächliche Landschaftsdurchquerung statt schamanistischer Kommunikation, Gespräche mit Einheimischen statt metaphorischer Tiervermittlung, materielle Kolonisationsgeschichte statt symbolische Heilungsrituale. Wo Beuys die schamanistische Kommunikation mit dem Trickster-Tier als symbolische Heilung kolonialer Traumata inszenierte, praktiziert Büttner konkrete Feldforschung: er durchquert tatsächlich amerikanische Landschaften, führt Gespräche mit Einheimischen, konfrontiert sich mit der Materialgeschichte europäischer Kolonisation.
Methodisch verschränkt die Annäherung Partizipation mit Dokumentation, wobei die Camera Obscura als epistemisches Instrument fungiert, das gleichzeitig sammelt und reflektiert. Diese Verschränkung transformiert klassische Ideologiekritik in transatlantische Transgression als Erkenntnisverfahren. Das Konzept differenziert zwischen europäischer Projektionsarbeit und Dekolonisierungspraxis, womit kulturelle Translation durch produktive Entfremdung ermöglicht wird.
Die Methodik antizipiert spätere Formen partizipatorischer Wissensproduktion und etabliert alternative Institutionalität jenseits konventioneller Kunst- und Wissenschaftspraxis.