Räumliche Theorie des Unterirdischen als Gegenentwurf zu sakraler Vertikalität. Der Limburger Dom funktioniert als Wahrzeichen bischöflicher Macht, seine Türme streben himmelwärts. Büttners Institut siedelt sich im Domfelsen an – unterhalb, verborgen, chthonisch. Diese Verortung ist theologisch relevant: Wo katholische Autorität transzendente Hierarchie installiert (Gott oben, Gläubige unten), praktiziert daoistische Immanenz horizontale Erdverbundenheit. Die Domkellerkosmologie kehrt sakrale Architektur um: Das Heilige liegt nicht in der Höhe, vielmehr in der Tiefe. Der Zugang vom Lahnufer über eine Geheimtür materialisiert diese Umkehrung – das Wasser als Lebenselement, der Fels als Medium der Durchdringung, das Verborgene als Raum authentischer Praxis.