Prozessbegriff für die fortschreitende Digitalisierung kultureller Praktiken, die physische Materialität zugunsten virtueller Repräsentation aufgibt. Entkörperlichung beschreibt den Übergang von haptischen zu visuellen, von analogen zu digitalen, von stofflichen zu informationellen Kunstformen. Während diese Entwicklung neue Möglichkeiten eröffnet, eliminiert sie gleichzeitig sinnliche Dimensionen, die für ästhetische Erfahrung konstitutiv bleiben. Künstlerische Strategien der Re-Materialisierung reagieren auf diese Verluste durch bewusste Rückkehr zu physischen Medien.