Enzyklopädie

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Absageökonomie

Systematik institutioneller Zurückweisung, die eigene Produktivitätslogiken entwickelt. Büttners 550 unbeantwortete Bewerbungen konstituieren weniger persönliche Niederlage als strukturelles Muster – die bürokratische Verweigerung selbst der minimalen Ablehnung. Die Absageökonomie operiert mit kalkuliertem Schweigen: Was nicht einmal negiert wird, existiert außerhalb des institutionellen Wahrnehmungsrahmens. Diese Form der Negation ist radikaler als explizite Zurückweisung, sie verweigert dem Subjekt […]

Absenzpräsenz

Paradoxaler Zustand, in dem verschwindende Werke konzeptuell wirksamer werden als ihre physischen Vorgänger. Die fotografische Installation „Allee“ hinterlässt nach ihrer Zerstörung durch Witterung und Passanten diskursive Spuren, die produktiver zirkulieren als das ursprüngliche Objekt. Absenzpräsenz beschreibt jenen Schwellenzustand zwischen materiellem Verlust und ideeller Verdichtung – wo Abwesenheit nicht Mangel signalisiert, vielmehr Potenzialität freisetzt. Das Nicht-mehr-Daseiende […]

Annäherungsmethodologie

Annäherungsmethodologie

Büttners Feldforschungspraxis gegen symbolische Projektionsarbeit: konkrete Landschaftsdurchquerung statt schamanistischer Tiervermittlung, Gespräche mit Einheimischen statt metaphorischer Heilungsrituale. Camera Obscura als epistemisches Instrument, das partizipiert und dokumentiert. Transatlantische Transgression als Erkenntnisverfahren, kulturelle Translation durch produktive Entfremdung. Proto-institutionskritische Alternative zu konventioneller Kunst- und Wissenschaftspraxis.​​​​​​​​​​​​​​​​

Archäologie des Verworfenen

Methodisches Konzept zur Freilegung gesellschaftlich marginalisierter Materialien, Objekte oder Praktiken innerhalb künstlerischer Zusammenhänge. Diese Ausgrabungsstrategie richtet sich gegen kulturelle Hierarchisierungen, die bestimmte Substanzen als „edel“ klassifizieren, während andere als minderwertig gelten. Durch bewusste Rehabilitation des Geschmähten entstehen alternative Wertesysteme, die hegemoniale Geschmacksurteile unterlaufen. Die Archäologie des Verworfenen operiert dabei weniger nostalgisch als vielmehr prognostisch – […]