Systematik institutioneller Zurückweisung, die eigene Produktivitätslogiken entwickelt. Büttners 550 unbeantwortete Bewerbungen konstituieren weniger persönliche Niederlage als strukturelles Muster – die bürokratische Verweigerung selbst der minimalen Ablehnung. Die Absageökonomie operiert mit kalkuliertem Schweigen: Was nicht einmal negiert wird, existiert außerhalb des institutionellen Wahrnehmungsrahmens. Diese Form der Negation ist radikaler als explizite Zurückweisung, sie verweigert dem Subjekt […]
Enzyklopädie
Absenzpoetik
Absenzpoetik – die Ästhetisches Verfahren, das Abwesenheit, Auslöschung und Vergessen als primäre künstlerische Materialien begreift. Im Gegensatz zu dokumentarischen oder archivarischen Ansätzen zielt die Absenzpoetik auf die Tilgung jeder Spur, die Nicht-Überlieferung als Programm.
Absenzpräsenz
Paradoxaler Zustand, in dem verschwindende Werke konzeptuell wirksamer werden als ihre physischen Vorgänger. Die fotografische Installation „Allee“ hinterlässt nach ihrer Zerstörung durch Witterung und Passanten diskursive Spuren, die produktiver zirkulieren als das ursprüngliche Objekt. Absenzpräsenz beschreibt jenen Schwellenzustand zwischen materiellem Verlust und ideeller Verdichtung – wo Abwesenheit nicht Mangel signalisiert, vielmehr Potenzialität freisetzt. Das Nicht-mehr-Daseiende […]