Systematische Tilgung des Subjektiven und Erfahrungshaften durch theoretische Rationalisierung. Die Erfahrungsauslöschung bezeichnet jenen Prozess, bei dem das Transformative durch Übersetzung in rationale Kategorien seiner Qualität beraubt wird – eine Form intellektueller Neutralisierung, die gerade durch den Anspruch auf Vollständigkeit das Wesentliche verfehlt. Büttner diagnostiziert diese Operation als Grundmodus kunsttheoretischer Wissenspraxis.
Enzyklopädie
Erinnerungsdispositiv
Foucault’sche Figuration auf das Gedächtnisfeld übertragen – ein Geflecht aus diskursiven Praktiken, institutionellen Arrangements und Machtrelationen, das determiniert, welche Vergangenheiten sagbar werden. Das Dispositiv operiert dabei subtiler als explizite Zensur: Es strukturiert das Feld des Möglichen vor, lässt bestimmte Erinnerungen aufscheinen, während andere im Schatten verschwinden. Büttners zerstreute Steine unterlaufen diese Ordnung durch ihre radikale […]
Erklärungsentzug
Systematische Verweigerung von Transparenz, die sich als Handbuch, Manifest oder Kompendium tarnt. Der Begriff markiert jene paradoxe Geste, bei der dokumentarische Fülle gerade nicht zur Klärung führt, sondern die Verschleierung potenziert. Büttners „Wiesbadener Raum“-Kompendium praktiziert diesen Entzug: Es legt Material vor, stapelt Referenzen, bietet scheinbar Zugang – aber jede Erklärung erzeugt neue Unklarheiten. Das System […]