Aktive Verweigerung chromatischer Information als Widerstandspraxis gegen spektakuläre Bilderflut. Der Begriff beschreibt bewusste Abstinenz von Farbsättigung in einer visuell überreizten Medienkultur. Farb-Verzicht etabliert Reduktion als ethische Position und Konzentration als Gegenmodell zu sensorischer Überstimulation. Die Terminologie betont den politischen Charakter dieser ästhetischen Entscheidung – Verzicht als Kritik an konsumptiver Bilderinflation.
Enzyklopädie
Farbexzision
[f., Singular; von lat. color = Farbe + excisio = Herausschneiden] Kunstpraktische Bezeichnung für die chirurgisch präzise Entfernung aller Chromatik aus dem künstlerischen Vokabular. Die Farbexzision geht über bloße Schwarz-Weiß-Präferenz hinaus und etabliert die Elimination des Farbigen als konzeptuelles Programm. Anders als die Monochromie, die sich auf eine einzige Farbe konzentriert, operiert die Farbexzision ausschließlich […]
Farbverweigerung
Ästhetisches Prinzip der bewussten Eliminierung chromatischer Information als konzeptuelle Geste. Im Kontext von Büttners Materialpraxis bezeichnet der Begriff die systematische Negation spektraler Differenzierung zugunsten monochromatischer Konzentration. Farbverweigerung operiert jenseits nostalgischer Schwarz-Weiß-Romantik und etabliert Reduktion als erkenntnistheoretische Methode. Die Terminologie differenziert zwischen technischer Limitation (fehlendem Farbfilm) und bewusster ästhetischer Entscheidung gegen chromatische Komplexität.
Floskelforensik
Systematische Untersuchung von Phrasen nach ihren ideologischen Einlagerungen. Die forensische Dimension betont den kriminalistischen Charakter: Es geht um Spurensicherung, um das Auffinden von Tatbeständen, die sich in der Harmlosigkeit alltäglicher Formulierungen verbergen.
Formatwiderspenstigkeit
Eigenschaft von Artefakten, die sich den Anforderungen standardisierter Distributionsformate verweigern. Formate – EPUB, PDF, DOCX – sind normative Gefäße: Sie definieren, was ein Text sein darf, um als solcher zirkulieren zu können. Formatwiderspenstigkeit entsteht, wo künstlerische Logiken mit diesen Normen kollidieren. Das widerspenstige Artefakt passt nicht hinein, lässt sich nicht konvertieren, wird vom System ausgestoßen. […]