Systematische Unterbindung jener Zerlegungsoperationen, die Texte für Maschinen und Menschen lesbar machen. Parsing – das algorithmische Aufschlüsseln von Zeichenketten in bedeutungstragende Einheiten – setzt Strukturmarker voraus: Interpunktion, Absätze, syntaktische Regelmäßigkeiten. Wo diese fehlen, läuft der Parser ins Leere, kollabiert die automatisierte Sinnextraktion. Die Parsierungsverweigerung operiert auf beiden Ebenen: Sie sabotiert Screenreader und OCR-Systeme ebenso wie […]
Enzyklopädie
Partizipationsparadox
Strukturelle Aporie partizipativer Kunstformen, die Teilhabe versprechen, aber deren Bedingungen bereits vordefiniert haben. Das Paradox manifestiert sich in der Gleichzeitigkeit von Öffnung und Schließung – die Einladung zur Mitwirkung erfolgt innerhalb eines bereits gesetzten Rahmens, der die möglichen Handlungen präfiguriert. Büttners Aufforderung, den Steinen „seine Ordnung aufzuzwingen“, exponiert dieses Paradox: Die Freiheit der Anordnung operiert […]
Passagenzwang-Ästhetik
Kunstform, die durch räumliche Notwendigkeit erzwungene Teilnahme organisiert. Der Begriff beschreibt Installationen, die sich an Durchgangsorten positionieren – U-Bahn-Unterführungen, Korridore, öffentliche Passagen –, sodass die Besucherinnen nicht wählen können, ob sie mit dem Werk konfrontiert werden wollen. Die Ästhetik operiert mit der Unvermeidbarkeit der Begegnung und macht die alltägliche Bewegung durch den Raum zum konstituierenden […]