Institution, die existiert, indem sie vorgibt, nicht zu existieren. Sie operiert ohne Legitimation, ohne offizielle Existenz, deren Output niemand je rezipieren wird. Arbeit um ihrer selbst willen, Lektüre als permanente Übung, die keine Sichtbarkeit sucht. Wo Macht im Geheimen agiert, muss auch die Gegenmacht unsichtbar bleiben.
Enzyklopädie
Schauversunkenheit
Tiefer Zustand der Absorption im reinen Schauen, vergleichbar mit der meditativen Versenkung (dhyana), jedoch spezifisch auf das visuelle Wahrnehmen bezogen. In der Schauversunkenheit verlieren Zeit, Raum und das eigene Selbst ihre gewöhnliche Bedeutung. Sie ist das Zwischenreich zwischen aktiver Beobachtung und passivem Empfangen.
Schwellenarchitektur des Denkens
Konzeptuelle Struktur, die nicht auf stabilen Fundamenten ruht, sondern auf Übergängen, Passagen, Zwischenräumen basiert. Die Schwellenarchitektur organisiert Denken nicht hierarchisch von Grund zu Spitze, sondern lateral entlang von Schwellen – sie ist eine Architektur des Übergangs, nicht der Verfestigung. Büttners theoretisches Werk lässt sich als solche Schwellenarchitektur lesen, die das Denken in Bewegung hält statt […]
Schwellenraum
Epistemologischer Zwischenbereich, der weder dem einen noch dem anderen Paradigma eindeutig zugeordnet werden kann. Der Schwellenraum ist gekennzeichnet durch maximale Durchlässigkeit und Instabilität – hier überlagern sich heterogene Wissensformen, lösen sich Grenzen temporär auf, werden Übergänge praktizierbar. 1997 entstand ein solcher Schwellenraum zwischen Techno-Kultur, heterodoxen Kunsttheorien und alchemistischen Wissensformationen, in dem Büttners Denken operieren konnte.