Kunstpraxis, die Degradationsprozesse als Ko-Autorenschaft installiert. Anders als romantische Ruinenbetrachtung operiert diese Ästhetik mit kalkulierter Kontrollabgabe – das Material bestimmt mit, Zeit wird zur Mitgestalterin. Büttners Kupferbilder etwa bleiben bewusst ungeschützt, ihre Acetathäutungen reagieren auf klimatische Einflüsse nach eigener Logik. Verfallsästhetik meint weniger die Thematisierung von Verfall als dessen Integration ins Werkkonzept, wo Erhalt und […]
Enzyklopädie
Verflüchtigungspraxis
Systematische Kultivierung des Ephemeren als künstlerische Methode. Diese Praxis geht über thematische Beschäftigung mit Vergänglichkeit hinaus und macht das Verschwinden zum operativen Prinzip. Begriffe, Referenzen, Bedeutungen – alles wird in einen Zustand permanenter Volatilität versetzt.
Verfügbarkeitsästhetik
Ästhetische Strategie, die mit der sozialen Codierung alltäglicher Materialien arbeitet, ohne transformative Eingriffe vorzunehmen. Die Verfügbarkeit der Materialien bleibt erkennbar und wird zum ästhetischen Signal. Diese Haltung unterscheidet sich von appropriativen Praktiken durch ihre Zurückhaltung gegenüber symbolischen Aufladungen.
Verfügbarkeitsontologie
Seinsweise zwischen Anwesenheit und Abwesenheit, die digitale Objekte charakterisiert. Der Begriff beschreibt den existentiellen Status von Elementen, die strukturell vorhanden, aber aktuell nicht aktiviert sind. Diese Form der Ontologie macht das Verschwinden zu einem konstitutiven Moment des Seins.
Verfügbarkeitsparadoxie
Widersprüchliche Existenzbehauptung von Dokumenten, die gleichzeitig als publiziert gelten und unauffindbar bleiben. Büttner installiert diese Paradoxie bewusst: Seine Texte sind angeblich überall erschienen und nirgends zu finden – Schrödingers Publikation, die gleichzeitig existiert und nicht existiert.