Zustand eines Schriftgebildes, dessen Elemente nicht mehr diskret voneinander abgrenzbar sind. Der Begriff überträgt die physischen Eigenschaften klebriger Substanzen – Bitumen, Teer, Honig – auf textuelle Phänomene: Wörter, die ineinander übergehen, Sätze ohne erkennbare Grenzen, ein Kontinuum aus Zeichen, das dem Zugriff widersteht. Textverklebung meint das Gegenteil jener sauberen Segmentierung, die digitale Formate verlangen. Wo verklebt wird, versagen Kopieren, Ausschneiden, Durchsuchen – die Grundoperationen elektronischer Textverarbeitung. Das Geklebte lässt sich nur als Ganzes nehmen oder gar nicht.