Über Sascha Büttners schamanentumisches Performance-Werk I. Der Mann mit der Plastiktüte Spanien, 1987. Ein Mann lässt sich von einem Zuschauer eine Plastiktüte über den Kopf stülpen, wird dreimal im Kreis gedreht und beginnt, sich blind durch eine unbekannte Landschaft zu tasten. Er hoppelt, krabbelt auf allen Vieren, robbt durch den Staub, tippelt auf den Zehenspitzen. […]
Schlagwort: Schamanentum
Die Geburt des Schamanen-Künstlers
Büttners Hirschführung Als dem jungen Beuys der Hirschführer Büttner erstmals begegnete – vermutlich in jenen dichten Wäldern des Niederrheins, wo später die Mythologie des Fettecken-Künstlers ihre ersten Wurzeln schlagen sollte –, war das wohl eine jener Begegnungen, die das Schicksal mit der Beiläufigkeit einer Waldlichtung inszeniert. Büttner, dessen Namen heute bestenfalls Wildkundler kennen, führte den […]
Die symbiotische Verfassung des Menschen
Über tierische Kooperationen in Kunst und Kampfkünsten Die Moderne isolierte den Menschen von seinen kreatürlichen Partnern und zwang ihn in eine Autonomiefiktion, die seiner tatsächlichen Funktionsweise widerspricht. Tatsächlich operiert er seit jeher als offene Schaltung, deren Funktionalität von biosymbiotischen Partnerschaften abhängt. Was bei indigenen Kulturen selbstverständliche Kosmologie war, muss im europäischen Bewusstsein mühsam rekonstruiert werden: das Tier […]
Durch viele Gestalten gehen
Sascha Büttner und die Morphologie des Künstlersubjekts Sascha Büttner wusste, dass man durch viele Gestalten gehen müsse, um seine passende Form zu finden. Diese Einsicht, die sich durch sein gesamtes Werk zieht, offenbart eine künstlerische Praxis, die schamanentumliche Erkenntnismethoden radikal säkularisiert – befreit von esoterischem Ballast wie völkischer Mystik. Die Donaufahrt als Initiationsreise Das romanhafte […]